Text Sabine Büscher; Bilder: HSV, Nicol Petzoldt, Andrea Schneider
Nach dem gestrigen Tag war heute ein Tag für die Bodenhaftung. Es fing schon damit an, dass Siri sich direkt krankmelden musste, heute Morgen. Der gestrige Tag war scheinbar psychisch und physisch so fordernd, dass ihr Körper prompt mit Fieber reagierte. Heute also Pause für Siri, hoffen wir auf schnelle Genesung.
Darüber hinaus hatten wir heute 9 Sportler am Start. Sophie Franke (2006) begann mit 400 Meter Freistil. Sophie kam im letzten Jahr mit dem Wunsch zu uns „es noch mal wissen zu wollen“ im Schwimmen. Während Corona konnte sie wenig trainieren und ihr Ziel war nochmal an den DJM teilzunehmen. Sie wolle hart dafür arbeiten. Das lässt Nicola sich nicht zweimal sagen, ich vermute Sophie war sich nicht ganz im Klaren, was Nicola darunter versteht😉. Fest steht, dass Sophie das ganze Jahr fleißig trainiert hat und vor allem in den letzten drei Monaten sah man den Effekt deutlich. Völlig zu Recht konnte sie sich dann auch für die DJM qualifizieren. Fast tragisch, dass sie in den letzten Tagen noch ein Infekt einholte. Trotzdem ließ sie sich den Start nicht entgehen und legte in 5:07,95 eine solide Zeit knapp über Bestzeit hin.
Danach hatten William und Maxi ihren Einsatz über 200 Meter Lagen. Maxi ist einer der Vielstarter und hatte heute scheinbar seinen Rhythmus gefunden. In 2:35,00 konnte er eine neue Bestzeit schwimmen. Seine Hauptstrecken über 100 und 200 Meter Brust kommen erst noch.
William konnte ebenso eine kleine Bestzeit erzielen. 2:33,22 und Platz 21 standen am Ende für Ihn zu Buche.
Ohnehin muss man sagen, dass allein schon die Qualifikation für die DJM eine hervorragende Leistung darstellt, wenn man dann Bestzeit schwimmt, hat man alles richtig gemacht. Das Erreichen eines Finallaufes ist schon etwas ganz Besonderes, von Medaillen wollen wir gar nicht reden. Die werden auch in Zukunft für uns die absolute Ausnahme bleiben. Dementsprechend können wir auf jeden Medaillengewinner sehr, sehr stolz sein.
Die kürzeste Schmetterlingstrecke stand heute für Hannah Viether, Marie Mertig und Sirin an.
Sirin war sicher froh, dass heute nur eine Bahn und nicht vier zu absolvieren war. Sie blieb mit 32,08 lediglich 5 Hundertstel über ihrer Bestzeit, verbesserte aber ihre Platzierung dabei auf Platz 28. Jetzt hat sie nochmal 2 Tage Pause um sich dann ganz konzentriert den 100 Meter Schmetterling zuzuwenden.
Ich weiß nicht ob Marie noch lange gefeiert hat gestern, aber heute stieß sie beim Einschwimmen gleich mal mit einem anderem Schwimmer zusammen und zog sich dabei eine blutige Nase zu. Die Trainer nahmen sie in Schutz, nicht ihre Schuld. Sie ließ dies selbst auch nicht als Ausrede gelten, die 50 Schmetterling liefen schon beim Start nicht und mitten drin und hinten war auch nichts zu holen. Mit 32,38 blieb sie über eine Sekunde hinter ihrer Bestzeit. Welten auf der 50 Meter Strecke. Egal, Deutscher Meister, Haken hinter, es warten noch ein paar Strecken auf sie.
Hannah V. konnte hier das beste Resultat des Tages liefern, in 0:28,96 konnte sie ihre Bestzeit schwimmen und verpasste als 10te lediglich um 1 Zehntel das Finale am Nachmittag.
Zu guter Letzt waren noch die 200 Meter Rücken für Garam Kim (2011), Flora Reimertz (2011) und Oskar zu absolvieren. Garam hat in dieser Saison bereits eine ganz enorme Leistungsentwicklung hingelegt. Die ewig stille und fleißige Arbeiterin hat sich aus dem Schatten so mancher Konkurrenz geschwommen. Das sie sich sicher für die DJM qualifiziert, war schon früh keine Frage, sogar mit einem Finallauf konnte man nach ihren Vorleistungen liebäugeln. Garam bringt ein hohes Maß Eleganz und Leichtigkeit ins Wasser, und man fragt sich so manches Mal, ob sie sich auch wirklich anstrengt, so scheinbar ruhig gleitet sie über das Wasser. Mit sehr guter und gleichmäßiger Renneinteilung schaffte sie auch heute wieder eine Bestzeit, in 2:31,80 erreichte sie als siebte das heiß ersehnte Finale.
Flora hatte heute ihren einzigen Start, das will man natürlich auf jeden Fall gut machen. Auch sie hat eine großartige Entwicklung hingelegt in den letzten Monaten und wurde mit der Teilnahme für ihre kontinuierliche Arbeit belohnt. Diese Entwicklung wurde heute nochmal beschleunigt, sie ging mit Bestzeit an und konnte zur Freude der Trainer das hohe Tempo halten und verbesserte sich am Ende um über 3 Sekunden auf 2:35,07. Von ihr werden wir sicher noch viel sehen in der Zukunft.
Oskar hatte eventuell noch die 1500 Meter vom Vortag in den Armen. Er konnte mit 2:35,74 leider nicht an seine Bestzeit schwimmen, aber er hat noch zwei weitere Möglichkeiten sich zu beweisen.
Die Trainer konnten sich also heute auf Garam als Finalistin konzentrieren. Es wurde die Entscheidung getroffen mal etwas zu probieren. Bestzeit ist Garam schon geschwommen, jetzt sollte der Versuch gestartet werden vorne schneller anzugehen und zu sehen was passiert. Kürzer Tauchphasen sollten zu mehr Luft verhelfen, um ein höheres Schwimmtempo zu realisieren.
So ist sie dann auch im Finale fast zwei Sekunden schneller angegangen als am Vormittag, aber die Rechnung ging nicht auf, auf den zweiten Hundert fehlte die Energie und sie zollte dem hohen Anfangstempo Tribut. 2:32,37 bedeuteten Platz 8. Trotzdem eine sehr schönes Ergebnis.
Der heutige Tag war solide, einige Bestzeiten wurden geschwommen, wir sind wieder auf dem harten Boden der Tatsachen angekommen und freuen uns auf morgen: die Brustschwimmen sind wieder dran.