Hofheimer Schwimmclub feiert 10 Jahre 2.Bundesliga mit dem besten Ergebnis seit 2017


Text: Chritina Lehr, Nicola Petzoldt; Bilder: Petzoldt


Platz 5 für Damenmannschaft bei der DMS

 

Nach zwei Jahren Auszeit fanden sie endlich wieder statt: die legendären Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, kurz DMS, für die auch die älteren Schwimmer immer gerne nochmal trainieren.

So konnten auch wir für unseren Kader bewährte HSC-Kräfte und junge Schwimmerinnen aufstellen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. In den letzten Jahren war es wegen Personalmangel doch immer mal knapp. Schließlich müssen auch alle gesund am Start stehen. Und so traf es uns auch dieses Mal. Leider machte die Gesundheit Julia Tilly einen Strich durch die Rechnung, Anfang der Woche war klar, dass sie nicht dabei sein kann. Also nochmal rechnen und nachdenken, wie die Starts neu verteilt werden können. Wegen der zweijährigen Corona-Pause war das eine besondere Herausforderung, konnten wir doch relativ schlecht einschätzen, wie die Gegner aufgestellt sein würden.

 

Station der 2.Bundesliga Süd - wie schon 2013 beim ersten Start der Schwimmerinnen in dieser Liga - war Mainz. Das bedeutete eine kurze Anreise nach einer erholsamen Nacht im eigenen Bett.

 

Als Erste ging Jette Dollak (Jg. 2005) über 100m Lagen an den Start. Als würdige Vertreterin von Julia zauberte sie mit nie gesehenen Frequenzen eine 1:08,88, also eine deutliche Bestzeit, ins Wasser. Der Start der Veranstaltung war mehr als geglückt.

Später schwamm sie eine Bestzeit über 50m Schmetterling und steuerte über 100m Delfin und 400m Freistil wertvolle Punkte bei, bevor sie zum Schluss über die für sie sehr ungewöhnlichen 50m Rücken an den Start ging. Am Ende stand auch hier eine deutliche Bestzeit auf der Uhr.

 

Mit Christina Lehr (Jg. 1998) schwamm über 200 Freistil die bewährteste Kraft des Hofheimer Schwimmclubs - als einzige Sportlerin schon beim Aufstiegskampf 2012 als Ersatzschwimmerin dabei und dann bei jeder DMS für den HSC in der 2. Bundesliga am Start, danke dafür Christina!

Auch sie zeigte sich auf den Punkt fit und schwamm in 2:02,46 auf 32 Zehntel an ihren eigenen Vereinsrekord heran, mit besseren Blöcken wäre dieser auf jeden Fall gefallen. Auch über 50m Freistil, 100m Lagen und 200m Lagen sammelte sie fleißig Punkte und war wie seit 2014 auch wieder über die abschließenden 100m Freistil am Wettkampfende im Einsatz.

So konnte Christina mit 3502 Punkten die höchste Gesamtpunktzahl zum Jubiläumsergebnis beitragen. Und das, obwohl sie inzwischen Vollzeit arbeitet, aber trotzdem versucht und auch meistens schafft, 7-8 Einheiten die Woche zu trainieren. Hut ab!

 

Über 100m Brust startete Hannah Schneider (Jg. 2008) auf einer ihrer Lieblingsstrecken, sie schwamm Bestzeit, Vereinsrekord in 1:10,07 und ähnlich wie bei Christina wäre mit einem guten Startblock die 10 gefallen, aber man muss ja auch noch Ziele haben. 

Hannah ging auch über 200m Lagen und 50m Brust an den Start. Auf den 200m Brust konnte sie ihren eigenen Vereinsrekord von der Deutschen Kurzbahnmeisterschaft auf 2:32,34 verbessern und bei ihrem letzten Start, den 400m Lagen schwamm sie das erste Mal unter 5 Minuten: Topergebnisse, Toppunkte für die Mannschaft.

 

Carolina Walch (Jg. 2000) startete den Wettkampf mit einer deutlichen Bestzeit über 200m Rücken in 2:25,42. Obwohl ihr Fokus mittlerweile auch auf dem Studium in Marburg liegt, stellte sie sich der Mannschaft in Mainz zur Verfügung, ihr sechster Start für Hofheim in der 2. Bundesliga. Dort überzeugte Carolina auch in 200m Brust, 400m Lagen und 100m Brust, sammelte wertvolle Punkte und war schließlich über 100m Rücken eine würdige Vertreterin für Julia.

 

Richtig Pech hatte Mira Lentge (Jg. 2007) bei ihrem ersten Start über 100m Schmetterling. Unverständlicherweise hatte der Starter kein Megafon, so dass der Pfiff in der recht lauten stimmungsvollen Halle kaum zu hören war. So startete sie knapp eine Sekunde später als der Rest des Feldes. Ohne dieses Pech wäre sicherlich eine deutliche Bestzeit drin gewesen.

Die gelang ihr dann über die 800m Freistil in 9:45,64. Über 50m Rücken, 200m Freistil und 200m Delfin lieferte Mira ebenfalls gute Leistungen ab und trug wichtige Punkte zum Gesamtergebnis der Hofheimerinnen bei.

 

Auch Sonja Lehr (Jg. 2000) zählte im Team zu den Athletinnen mit großer Erfahrung in der 2. Bundesliga Süd. Wie Carolina war es ihr sechster Auftritt in dieser Liga für den Hofheimer Schwimmclub. Mit einer Zeit von 34,97 über 50m Brust lag sie nur eine Zehntel über ihrer Bestzeit, konnte endlich mal wieder die 35 Sekunden-Marke knacken und startete gut in den Wettkampf.

An diese Leistung knüpfte Sonja über 50m und 100m Freistil an und beendete beide Rennen mit guten Zeiten. Über die längere Strecke wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, hätte sie auf der letzten Bahn besser Luft bekommen.

 

Carolina Kohlmann-Garcia (Jg. 2006) durfte bei ihrer Premiere in der 2. Bundesliga über die unangenehmen Strecken ins Rennen gehen. Auf ihrem Programm standen 200m Schmetterling, 400m Kraul und 1500m Kraul. Auf der längsten Kraulstrecke, die erst seit 2020 auch im weiblichen Programm der DMS zu finden ist, schwamm Carolina in 19:04,75 eine deutliche Bestzeit und holte dabei wichtige Punkte für das Team.

 

Die letzte Hofheimer Starterin im Bunde war Nicola Schmitz (Jg. 2005). Die Woche über noch von einer Erkältung geplagt, stand über ihren Starts noch ein kleines Fragezeichen. Am Samstag aber stand sie dann fit am Startblock. Ihr gelang als einziger Schwimmerin ein Full House und Nicola erreichte über alle drei Strecken – 100m Rücken, 200m Rücken und 50m Schmetterling – eine Bestzeit, besonders deutlich viel diese, dank guter Tauchphasen, über die 200m Rücken in 2:31,72 aus.

 

Insgesamt legten die Hofheimer Schwimmerinnen einen tollen Wettkampf hin mit viel Support durch Julia aus der Ferne. Nach einem furiosen Start fanden sie sich zeitweise sogar auf dem ersten Platz der Südstaffel der 2. Bundesligen wieder. Diesen Platz konnten sie zwar nicht ganz halten, mit Platz 5, dem besten Ergebnis seit 2017, konnten sie am Ende aber mehr als zufrieden sein. So fehlten mit 19.551 Punkten sogar nur 165 Punkte auf den dritten Platz – herzlichen Glückwunsch.

Im Gesamtklassement aller 2. Bundesligen reichte das für Platz 12. Damit waren die Hofheimerinnen das beste hessische Team in der 2. Bundesliga.

Zur Feier dieses guten Ergebnisses landeten die Trainer Michael Mrozinski und Nicola Petzoldt – auch eine Tradition bei den DMS – im Wasser. :)

 

Bis zur nächsten DMS müssen die Hofheimer Schwimmerinnen dieses Mal nicht wieder drei Jahre warten. Wegen einer Terminänderung durch den Deutschen Schwimmverband findet die nächste DMS sogar schon dieses Jahr wieder statt. Im Dezember in Freiburg werden die Sportlerinnen wieder hochmotiviert am Start stehen.