Text Büscher; Bilder: Petzold
Nach 2 Jahren Coronaausfällen und Verschiebungen, fanden die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften erstmals wieder an ihrem angestammten Platz im Frühsommer statt.
Seit den letzten Meisterschaften war erst ein halbes Jahr vergangen und es war eigentlich jedem bewusst, dass sich der Erfolg der HSC Schwimmer von 2021 nicht wiederholen lies. Im vergangenen Jahr waren noch deutliche Postcorona Verschiebungen zu beobachten, die sich mittlerweile wieder auflösen.
Somit wurde schon allein die Qualifikation zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften zur ersten Hürde, die unsere Schwimmer zu bewältigen hatten. 10 HSC Sportler schafften dies und würden sich im schneller Berliner Becken bei 34 Starts mit der nationalen Elite ihrer Jahrgänge messen. Bei den Mädchen waren die Jahrgänge 2009 bis 2005 und bei den Jungs die Jahrgänge 2009 bis 2004 startberechtigt.
Der erste Tag war gleich „Großkampftag“ für die HSC Schwimmer, 9 Sportler waren für uns am Start.
Den Beginn machten die 200 Schmetterling Schwimmer*innen. Carolina Kohlmann (06) fühlte sich noch etwas müde, morgens um 8 Uhr 200 Schmetterling schwimmen ist ja auch irgendwie nicht ganz fair und blieb mit 2:37,61 (Platz 16) etwas über ihrer persönlichen Bestzeit. Sie wird mit 200 Brust aber noch einen weiteren Auftritt bei der DJM haben. Ebenso konnte Jette Dollak (05) die 200 Schmetterling lediglich dazu nutzen in die Deutschen „rein“ zu kommen, sie blieb mit 2:35,20 (Platz 13) ebenso über ihrer Bestzeit. Mira Lentge (07) zeigte sich schon früh hellwach und konnte sich in 2:29,00 als 7te für das Finale am Nachmittag qualifizieren. Ihr erster Finallauf bei Deutschen Meisterschaften.
Ankush Yalgi unser Experte für das Schmetterlingsschwimmen, konnte sich noch entspannen, seine 2:10 reichte locker für das Finale.
Nachdem die 200 Schmetterling noch durchwachsen begann, liefen dann unsere Brustschwimmer zu Höchstform auf. Es „hagelte“ Bestzeiten und Finalqualifikationen. Hannah Schneider (08) verbesserte ihre Bestzeit auf 0:33,89 (Platz 4), Arthur Geis (08) auf 0:31,47 (Platz 4) und Melvyn Faber-Billot (07) auf 0:31,06 (Platz 3). Lediglich Leander Fioriolli (04) kratzte mit 0:31,53 ganz knapp an seiner Bestzeit (Platz 21).
Als letzter HSCler ging Jakob Reimann auf den 1500 Meter Freistil an Start. Eine Strecke für Fleißarbeiter und mit viel Trainingsfleiß hatte Jakob sich bei nur 15 zugelassenen Teilnehmern auf dieser Strecke sozusagen last minute qualifiziert. Für ihn galt es Erfahrungen zu sammeln und sich nicht von dieser großen Bühne einschüchtern lassen. Nun, er wollte eventuell doch zu viel und blieb leider hinter seinen eigenen Erwartungen zurück, dennoch mit 18:00,89 und Platz 14 eine würdige DM Premiere.
Somit gingen die Hofheimer mit 5 Finalläufen in den Nachmittag und da es auf den 50 Meterstrecken naturgemäß sehr knapp zugeht, wurde noch an Starts und Übergängen gefeilt, um das maximale Ergebnis zu erzielen.
Mira begann unseren Finalnachmittag und konnte mit einer Steigerung auf 2:28,86 ihren 7 ten Platz bestätigen. Ankush steigerte sich ebenfalls auf 2:09,72 und auch wenn er mit seinem Rennen nicht restlos zufrieden war, holte er mit der Bronzemedaille das erste Edelmetall für den HSC. Ankush konnte somit bei jeder seiner DM Teilnahmen auf dieser Strecke eine Medaille holen. Eine besonders konstante Leistung von ihm.
Auf diese Medaille hatten die Hofheimer Trainer Nicola Petzold und Michael Mrozinski gehofft, alles weitere eine Mischung aus Können und Glück.
Hannah Schneider begann unser 50 Meter Brust Festival. Dazu muss man sagen, dass Hannah im letzten halben Jahr durchweg teils deutlich hinter ihren Bestzeiten auf den Bruststrecken blieb und darüber schon in mittlere Depressionen verfiel. Trainer und Eltern hatten hier viel Aufbauarbeit zu leisten. Gerade rechtzeitig, wenige Wochen vor der DM schien sie jedoch ihr Gefühl für das Brustschwimmen zurückzuerlangen. So stieg sie dann auch voll Selbstvertrauen und locker auf den Block, zumal die 50 Meter eigentlich nicht ihre Hauptstrecke sind. Befreit aufschwimmend gab es kein Halten und in sensationellen 0:33,19 schlug sie ein halbe Sekunde vor der Zweitplatzierten als Deutsche Meisterin an. Auf den Rängen und im heimischen Training, wo von den Kollegen die livestream Übertragung verfolgt wurde war die Begeisterung riesig. Ein weiterer Deutscher Meistertitel für den „kleinen“ Hofheimer Schwimmclub.
Diesen Schwung nahmen die Jungs mit und gaben auch in ihren Finals alles. Arthur konnte seine Bestzeit vom Vormittag bestätigen und sprang in 0:31,55 ebenfalls aufs Treppchen, Bronze in einem starken Feld für ihn. Arthurs erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften. Herzlichen Glückwunsch!
Letzter Finalist war Melvyn Faber-Billot. Er hatte sich schon bei den vergangenen Meisterschaften als nervenstark und „Finalfest“ erwiesen. Heute knackte er erstmals die 31 Sekunden und konnte in 0:30,98 ebenfalls den Bronzerang erreichen. Chapeau Melvyn.
Auch wenn alle natürlich hoffen, dass es gut läuft und sich das intensive Training auszahlt, hätte wohl niemand mit einem solchen Auftakt für unsere Schwimmer gerechnet.
Die Pflicht ist erfüllt, die Kür kann jetzt kommen!