Text: Büscher, Bilder: Petzold, Anne Desch
Hannah Schneider, Brustspezialistin auf nationalem Spitzenniveau hatte leider maximales Pech in der Vorbereitung auf die DJM. Mit Ankush in den Herbstferien zum Olympiastützpunkt in Heidelberg abkommandiert, brach sie sich dort beim Athletiktraining den großen Fußzeh. Die ärztliche Empfehlung hieß 4 Wochen Sportpause. Das hätte 2 Wochen vor der DJM logischerweise dessen aus bedeutet. Als Leistungssportler holt man sich da gerne nochmal eine Zweitmeinung. Vorzugsweise von einem Mediziner der die Nöte von Leistungssportlern kennt. Der wurde auch in Form eines „Schwimmer-Vater-Fußchirurg“ gefunden und siehe da, die Optionen wurden neu verhandelt. Sie könne nichts kaputt machen, müsse sich lediglich mit dem Schmerz arrangieren. Nichts leichter als das, wurden Hannahs geplante Starts bei der DJM reduziert und heute sollte der große Test über die 100 Meter Brust sein. Der Vorlauf war sehr mäßig, mit 1:17,46 ist sie gerade so ins Finale gerutscht, die Zeit nicht das was sie kann und die Technik erst recht nicht. Mit Trainerin Nicola Petzold wurde noch intensiv an der Frequenz gefeilt und erfreulicherweise blieb Hannah absolut positiv, was gab es zu verlieren. Im Finale schwamm sie ein völlig anderes Rennen und schlug in 1:14,75 min. als dritte an. Da war die Freude riesig und die Freudentränen flossen großzügig. Was Hannah in den letzten 2 Wochen mit Hinfallen, Wiederaufstehen, Nerven behalten etc. geleistet hat ist schon bemerkenswert. Fähigkeiten die sie in ihrer Sportkarriere noch sehr weit bringen können.
Besonders auf den 100 Meter Brust waren wir aber auch bei den Herren sehr stark vertreten. Pablo, der sich fest vorgenommen hat sein letztes DJM Jahr nochmal optimal zu gestalten, hatte ebenso mit „Störungen“ in seiner Vorbereitung zu kämpfen. In einer wichtigen Trainingsphase wurde er trotz Impfung positiv auf das Corona Virus getestet, was 2 Wochen häusliche Quarantäne bedeutete. Er ist zwar nicht schwerer erkrankt, aber 2 Wochen komplett raus aus dem Training ist natürlich eine mittlere Katastrophe. Aber so wie alle anderen scheint auch Pablo von dem seit dem Sommer angepassten Konzept, was deutliche Umfang- und Intensitätssteigerungen beinhaltet, sehr profitiert zu haben. Grüße an Steffen an dieser Stelle😉. So konnte er trotzdem gut vorbereitet in die Meisterschaft gehen und haute gleich im Vorlauf mit 1:06,54 min. eine deutliche Bestzeit raus und unterbot dabei den seit 26 Jahre bestehenden Vereinsrekord auf dieser Strecke. Das machte Lust auf mehr, nochmal voll konzentriert ging er ins Finale und konnte sich dort nochmal auf 1:05,82 min. steigern, was ihm die Bronzemedaille einbrachte.
Ebenfalls auf Medaillenkurs schwamm Melvin, der im 100 Meter Brust Finale als 2ter auf die Schlussbahn ging und sich dann leider verschluckte, was ihn vermutlich einige Zehntel kostete. Trotzdem finishte er mit Bestzeit 1:08,37 min. auf Rang 5.
Bei Arthur ist bei dieser Meisterschaft ebenfalls so richtig der Knoten geplatzt. Im Vorlauf verbesserte er seine Bestzeit um fast 4 Sekunden, was ihm einen Platz im Finale einbrachte. Dort schaffte er sogar noch eine kleine Steigerung auf 1:13,12 was am Ende Platz 5 für ihn bedeutete.
Ein weiterer Brustschwimmer, der seine DJM Premiere feiern durfte war David Lehr (Jg. 2003). Er konnte seinen Einstand mit einer Bestzeit belohnen. 1:11,45 min. ist seine neu Marke auf der Langbahn in 100 Meter Brust.
Marie kann ihre Arme vermutlich mittlerweile auf Autopiloten stellen. Kraul, Kraul, Kraul… nach den 800 und 200 Meter, stand heute die mittlere Distanz von 400 Meter Kraul auf dem Programm. Fast schon selbstverständlich schwamm sie sich auch hier ins Finale, wo sie ihre Vorlaufzeit nochmal erhebliche steigerte und in einer neuen Bestzeit von 4:31,04 den hervorragenden 4. Platz belegte.
Der Name Lentge steht für Schmetterling und so durfte Mira Lentge (Jg. 2007) auf den 100 Meter Schmetterling ihrem Namen alle Ehre machen in dem sie bei ihrem DJM Auftaktrennen gleich ihre Bestzeit auf 1:08,67 min. drückte und Platz 18 erzielte.
Jette Dollak (2005) qualifizierte sich erstmals für die DJM und verfehlte auf ihrer Spezialstrecke 100 Meter Schmetterling in 1:07,50 ihre Bestzeit denkbar knapp. Sie finishte auf einem guten 11. Rang.
Ebenso auf den 100 Meter Schmetterling war unser Experte für diese Schwimmart, Ankush Yalgi unterwegs. Er ist aufgrund seiner Vielseitigkeit aber auch Vielstarter und jeden Tag, teils mehrfach auf dem Startblock bei dieser DJM. Offensichtlich musste er den Anstrengungen der ersten zwei Tage etwas Tribut zollen. Er erreichte zwar sehr souverän das Finale, aber die anvisierte Medaille verpasste er auf Platz 5 knapp und blieb dabei mit 1:00,33 auch knapp über Bestleistung. Für ihn gilt jetzt abhaken und auf morgen konzentrieren, da geht es auf seine aussichtsreiche Strecke die 200 Meter Schmetterling.
Helena Muresan (Jg.2008) feierte ebenfalls ihre DJM Premiere, leider hatte sie in jüngster Vergangenheit mit Schulterproblemen zu kämpfen, so dass die Trainer ihr Programm reduzieren mussten. Trotzdem konnte sie ihre 200 Meter Rückenbestzeit um satte 6 Sekunden unterbieten, auf 2:36,80 min.
Schön, dass sich auch Tom Schühle (Jg. 03) bevor er dem DJM Alter entwachsen ist auch noch mal auf nationaler Ebene beweisen durfte. Sein Trainingsfleiß wurde nicht ganz belohnt, er blieb 1:01,03 ganz knapp über seiner Bestzeit auf 100 Schmetterling.
Leander kommt hingegen immer besser in Schwung, er blieb in den 100 Schmetterling mit 0:59,12 das erste Mal auf der Langbahn unter der Minutengrenze. Super Leistung, aber unglücklicherweise Platz 9, der erste Nichtfinalplatz. Trotzdem happy und voll motiviert für seinen nächsten Start.
Damit ging ein „Großkampftag“ für den HSC zu Ende mit wenigen Tiefs und vor allem vielen Hochs, müde, aber zufrieden schauen alle Beteiligten voll zu Zuversicht den letzten beiden Tagen entgegen.